Die Kritischen PolizistInnen und Wüppesahl

Taube.

Im Wesentlichen ist auf die Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft zu verweisen. Dort den Button „Geschichte / Entwicklung der Kritischen PolizistInnen“, im besonderen ab „1998“, nachdem Wüppesahl erstmals in ein Amt bei der BAG als Bundessprecher gewählt worden ist.

Zusätzlich aber noch folgende Informationen:

Wüppesahl gehörte bis auf wenige Jahre in den 90er Jahren immer zu dem engeren Kreis des Vorstandes. Da Wüppesahl bereits vor der Gründungsphase der Kritischen in Hamburg, die er intensiv mit betrieb, für Die Grünen exponiert in der Kommunalpolitik tätig gewesen ist, verbot sich wegen des überparteilichen Anspruchs der Kritischen die übernahme irgendeiner offiziellen Funktion durch ihn im Verein. Mit der bundesweiten Ausdehnung der BAG war Wüppesahl dann Mitglied im Deutschen Bundestag und von daher war es ihm sinnvollerweise sogar satzungsgemäß verboten, ein Amt bei den Kritischen auszuüben.

Im besonderen beriet er in enger und vertrauensvoller Weise Manfred Mahr während dessen Tätigkeit als Bundessprecher von 1987 bis 1993. Beide waren im ständigen Kontakt; auch persönlich und privat. Mahr konnte in einem Ausmaß an den Erkenntnisgewinnen aus Wüppesahl Tätigkeit im Deutschen Bundestag bis 1991 teilhaben wie es die gesetzlichen Vorgaben zuließen.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit änderte sich mit Mahrs neuer Rolle eines Abgeordneten der Regierungsfraktion 1997. Dazu finden sich eindeutige Aussagen auf der Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft. Es setzte eine Entfremdung ein, die bis zu dem Antrag von Mahr ging, die Kritischen PolizistInnen aufzulösen – letztlich weil er die Fachkritik an seiner im Rahmen der Koalitionsräson veränderten Haltung damit abschalten wollte. Keine Kritik an der inhaltlich-fachlichen Deformierung der Grünen in der Rot-Grünen Koalition wie die der Kritischen machte so zu schaffen. übrigens nicht bloß für Mahr.

Die Bedeutung von Mahrs opportunem Verhalten in der Hamburger Bürgerschaft ergab sich für Wüppesahl im besonderen dadurch, dass er mit der nach außen kommunizierten und wahrgenommenen Entfremdung nunmehr für die Staatsanwaltschaft Hamburg (und deren Hilfsbeamten) erkennbar ohne politischen Schutz da stand. Es fanden tolldreiste zuvor nicht annähernd erlebte Ermittlungen gegen Wüppesahl statt. Hierzu siehe auf dieser Homepage bei Interesse die Ziff. 3., 4. und 8. – Die zeitlichen Korrelationen sind bereits eindeutig. Die Dokumente und Verfahrensweisen sprechen gleichfalls eine deutliche Sprache.

Bei den vielen Strafermittlungsverfahren die Wüppesahl durchleben musste, erfuhr er so gut wie keine wahrnehmbare Unterstützung aus den Reihen der Kritischen. Es gab keine Presse- und öffentlichkeitsarbeit durch Vorstandsmitglieder etc.

Wüppesahl erhielt durch Vertreter anderer Organisationen (Neue Richtervereinigung etc.) mehr Solidarität als durch die BAG bzw. deren Mitglieder.

Dies macht vielleicht leichter verdaubar, dass sich öffentlich wahrnehmbar drei ehemalige BAG-Mitglieder an der Inhaftierung (Andreas Schellen, Holger Jänicke-Petersen) und Vorverurteilung (Martin Herrnkind) Wüppesahls in exponierter Weise beteiligten – auch diesbzgl. siehe bei weiterem Interesse auf der Homepage der BAG Kritischer PolizistInnen den Button: „Geschichte / Entwicklung der Kritischen PolizistInnen“, im besonderen im Abschnitt ab 1998:

Ein beispielhafter Unterschied zwischen dem Unterschied der ehemaligen Kritischen, die tatkräftig an Wüppesahls Verurteilung mit wirkten (bzw. passiv dem bunten Treiben zuschauten) und anderen, die dem Bürgerrechtler zur Seite standen, lässt sich diesem Artikel mit Hinweis auf den KLIMA e.V. entnehmen. Gleichzeitig ein erschreckender Spiegel für andere.

Diesem Artikel – ähnlich wie dem der Süddeutschen Zeitung zum Prozessauftakt - kann man auch entnehmen, mit welchem Selbstverständnis und Selbstbewusstsein Wüppesahl den ganzen Spuk bis hin zu seiner formalen Verurteilung beiwohnte und agierte. Da er trotz Suggestion – vielleicht wäre er ja verrückt geworden - in genau diese Richtung durch diverse auch große Medien, wie der DIE ZEIT durchgehend bei klarem Verstand geblieben ist, passt auch diese ganze Haltung, sein Auftreten usw. in keinster Weise zu der ihm konstruierten Straftat.

Da kann man die Falschinformation in dem Mopo-Artikel, dass Schellen bei Wüppesahls Hochzeit Trauzeuge gewesen sein soll, sogar vernachlässigen. Eine von diversen sich verselbständigt habenden Desinformationen der öffentlichkeit.

Während der Verein der Kritischen PolizistInnen so tat, als wenn Wüppesahls Verfahren nichts mit den Kritischen zu tun hätte, spielte gleichzeitig die Tatsache, dass Wüppesahl „Kritischer“ bzw. seit 1998 Bundessprecher des Vereins ist immer wieder eine sogar tragende Rolle bei zum Beispiel Anklagen der Hamburger Staatsanwaltschaft. „Natürlich“ auch in dem Verfahren in dem er (noch) rechtskräftig verurteilt worden ist.

Daneben gab es diverse Strafermittlungsverfahren gegen ihn, weil er zum Beispiel für die Kritischen Öffentlichkeitsarbeit gemacht hatte. So viel an dieser Stelle zu den Kritischen und Wüppesahl.

Es war eben immer schon teurer sich ein besonders ausgefallenes Hobby zu leisten.